Ausbildung
„Also, in MEINER Ausbildung war das so …“ – wenn Sie an Ihre Pflegeausbildung zurückdenken, was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn? Sind es Pflegesituationen, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind? Sind es Praxisanleiter*innen oder Pflegefachpersonen, die Sie sich als Vorbild genommen haben? Sind es Stationen, Wohnbereiche etc., auf denen Sie sich besonders wohlgefühlt haben? Sind es Pflegeempfänger*innen, die Sie nachhaltig beeindruckt haben? Oder haben sich Ihnen eher negative Erinnerungen eingeprägt?
Die Pflegeausbildung ist eine Phase, die entscheidend die weitere berufliche Laufbahn prägt. Neben der Entwicklung einer professionellen Handlungskompetenz wird in der Ausbildung der Grundstein für die berufliche Identität gelegt.[1] Auch die eigenen Vorstellungen darüber, wie lange man im Pflegeberuf tätig sein wird, werden bereits durch die Ausbildung beeinflusst.[2]
Ausbildung ist eine der wichtigsten Strategien der Fachkräftesicherung. Zugleich ist der Ausbildungsalltag maßgeblich vom anhaltenden Fachkräftemangel betroffen. Ausbildende bewegen sich im Spannungsfeld ihrer Ideale und Vorstellungen über den Beruf, den beruflichen Werten, die ihnen andere Pflegefachpersonen alltäglich vorleben und dem Arbeitsalltag sowie den Arbeitsbedingungen, die sie in der Realität erleben.[3] In diesem Spannungsfeld ist es nicht einfach, aber umso wichtiger, eine qualitätsvolle Ausbildung zu gestalten. Einen theoretischen Rahmen für die Ausbildung kann das Qualitätsmodell zur Qualität der Ausbildung [4] bilden.
Zentrale Projektergebnisse
- Beteiligen Sie sich an der Ausbildung! Sie ist in der eigenen Einrichtung eine der wichtigsten Strategien für die Gewinnung von Pflegefachpersonen. Der Unternehmensleitung wird eine zentrale Bedeutung zugeschrieben, welchen Stellenwert diese Thematik in der Einrichtung einnimmt.
- In der Praxis leidet gerade die Ausbildung unter dem anhaltenden Fachkräftemangel: Die Bewältigung des Arbeitsalltags und das Aufrechterhalten der Abläufe können den Ausbildungsaktivitäten diametral entgegenstehen. Lernen im geschützten Rahmen und unterstützt durch Begleitung und Anleitung ist aufgrund anhaltender Personalknappheit stets gefährdet.
- Erfahrungen, die während der praktischen Ausbildung gemacht werden, beeinflussen die Überzeugung, anfallende Aufgaben gut bewältigen zu können und die Vorstellung darüber, wie lange jemand in dem Pflegeberuf arbeiten möchte.
- Individuelle Anleitung durch Praxisanleiter*innen ist zentral für den Lernerfolg der Auszubildenden: Praxisanleiter*innen sind das Bindeglied zwischen den Lernorten Betrieb und Schule sowie zwischen Auszubildenden und dem Pflegeteam.
- Damit Anleitung sichergestellt ist, müssen flankierende Maßnahmen vorbereitet werden, z. B. durch zusätzliche Personalkapazitäten. Es kann sinnvoll sein, Alternativen („Plan B“) einzuplanen.
- Voraussetzung für ein lernförderliches Klima ist das Bewusstsein aller über die Relevanz der Ausbildung und die breite Akzeptanz der Auszubildenden als Lernende und Kolleginnen und Kollegen von morgen.
- Die Wertschätzung durch Kolleginnen und Vorgesetzte sowie die Ansprechbarkeit der Führungspersonen über alle Ebenen hinweg fördern das Lernklima und werden von den Auszubildenden in der praktischen Ausbildung als Unterstützung erlebt.
- Überbetriebliche Zusammenarbeit und Unterstützung werden von den Leitungspersonen als Bedingungen angesehen, um Ausbildung jetzt und zukünftig erfolgreich in der eigenen Einrichtung anbieten zu können.
Handlungs-
empfehlungen
- Implementieren Sie eine Strategie für die berufspraktische Ausbildung, die von allen Mitarbeitenden umgesetzt wird.
- Achten Sie auf eine qualitätsvolle Anleitung im Alltag. Die Auszubildenden sind darauf angewiesen.
- Respektieren Sie die Auszubildenden als Lernende, denn sie sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen.
- Nutzen Sie überbetriebliche Unterstützungsmöglichkeiten. Denken Sie visionär und praktisch.
- Zu allen vier Themenfeldern finden Sie untenstehend für alle beteiligten Berufsgruppen konkrete Handlungsempfehlungen und Beispiele.
Bitte beachten Sie
- Der Fokus liegt auf der berufspraktischen Ausbildung. Die Empfehlungen richten sich an die unterschiedlichen Akteure im Ausbildungsbetrieb in enger Kooperation mit den beteiligten Bildungseinrichtungen.
- Mit den Empfehlungen werden alle Ausbildungseinrichtungen adressiert. Die Zuordnungen zu den Strukturen und Stellenprofilen sind idealtypisch, es gilt daher, dass Sie Schnittmengen zum eigenen Betrieb finden.
- Die vier Themenfelder ergänzen sich, sind aber nicht trennscharf voneinander abzugrenzen. Im Zusammenspiel können sie ihre Wirkung entfalten.
- Bei den Empfehlungen findet keine Unterscheidung zwischen schulischer und hochschulischer Ausbildung statt, da die Themen gleichermaßen für beide Ausbildungswege relevant sind. Auf die Besonderheiten der jeweiligen Ausbildungform wird an dieser Stelle nicht eingegangen.
- Unter „Weiterführende Informationen‟ finden Sie Arbeitshilfen mit konkreten Hinweisen zur Umsetzung.
Ausbildung als Strategie
Bitte wählen Sie eine Zielgruppe
AUSBILDUNG IST PERSONALGEWINNUNG
Empfehlungen
Integrieren Sie die Ausbildung systematisch in das Qualitätsmanagement. Holen Sie sich regelmäßig einen Statusbericht ein.
Etablieren Sie Ausbildungsverantwortliche, die sich verantwortlich für die Ausbildungsqualität und Organisation zeigen.
Sorgen Sie für Vernetzung Ihrer Einrichtungen.
Beispiel
Binden Sie ausbildungsspezifische Kennzahlen in das Qualitätsmanagement ein. Kennzahlen sind beispiels-weise erfolgreiche Bildungsabschlüsse, erfolgte Übernahmen, Erreichung der 10 %-Anleitungszeit pro Einsatz, Krankheitstage der Auszubildenden und Ausbildungsabbrüche. Nutzen Sie hierfür ein entsprechendes Software-Tool.
Ermöglichen Sie einen regelmäßigen Austausch zwischen den Einrichtungen / Bereichen.
Stellen Sie Finanzmittel für innovative Ausbildungsprojekte bereit (z. B. Digitalisierung, Simulationslernen, Übungsmöglichkeiten).
Begründung
Es liegt in der Verantwortung der Leitung, die Durchdringung der strategischen Ausrichtung auf allen Ebenen im Blick zu haben. Die Integration der Kennzahlen zur Ausbildung in das Qualitätsmanagement liefert die entsprechenden Zahlen, aus denen ersichtlich wird, ob (Nach-)Steuerungen erforderlich sind.
AUSBILDUNG IST PERSONALGEWINNUNG
Empfehlungen
Behalten Sie die Personalsituation der Praxisanleiter*innen im Blick.
Finden Sie Regelungen bei Krankheit und drohendem Ausfall von Praxisanleitung.
Binden Sie kooperierende Bildungseinrichtungen bei der Erarbeitung von Standards ein.
Beispiel
Bleiben Sie mit den Bereichsleitungen sowohl über die aktuelle Situation der Praxisanleitung als auch darüber im Gespräch, wer von den Fachpersonen für diese Aufgabe geeignet wäre.
Berücksichtigen Sie die Praxisanleitung bei der Personalbedarfsplanung.
Planen Sie die Weiterbildung zur Praxisanleiter*in bei Ihrer Strategie zur Personalentwicklung mit ein.
Reservieren Sie das benötigte Kontingent an Weiterbildungsplätzen zur Praxisanleitung in der kooperierenden Bildungseinrichtung.
Ermutigen Sie die Auszubildenden, sich am Ideenmanagement zu beteiligen.
Erfassen Sie das Verhältnis von Gruppenanleitungen zu Einzelanleitungen. Ein hoher Anteil an Gruppenanleitungen kann auf ein Missverhältnis hinweisen. Ursachen können eine Häufung von Ausfällen oder fehlende Praxisanleiter*innen sein.
Behalten Sie die Anzahl der Praxisanleiter*innen im Blick, um rechtzeitig Pflegefachpersonen weiter zu qualifizieren.
Treffen Sie feste Regelungen für Praxisanleitung im Rahmen einer Verfahrensanweisung.
Nutzen Sie die „Mitteilungsanzeige für Praxisanleiter*innen“ als Möglichkeit, um auf Missstände oder wiederholt nicht erbrachte Praxisanleitung aufmerksam zu machen und so der Bildungseinrichtung die Möglichkeit zu geben, Stationen kurzfristig von der praktischen Ausbildung auszuschließen bzw. den Arbeitgeber aufzufordern Abhilfe zu schaffen.
Nehmen Sie an der Examensfeier der Bildungseinrichtung teil und feiern Sie gemeinsam mit allen an Ausbildung Beteiligten den erfolgreichen Berufsabschluss.
Begründung
Aktuelles Wissen zu den Fachthemen kann die kooperierende Bildungseinrichtung anbieten.
AUSBILDUNG BENÖTIGT WEITSICHT
Empfehlungen
Stehen Sie in der Organisation für die Bedeutung der Ausbildung ein.
Übernehmen Sie Verantwortung für die Organisation und Qualität der Ausbildung.
Schaffen Sie Strukturen für Regelkommunikation und Zeitfenster für inhaltliche Gestaltung.
Beispiel
Behalten Sie die Anzahl der Praxisanleiter*innen im Blick, um rechtzeitig Pflegefachpersonen weiter zu qualifizieren.
Seien Sie Ansprechperson für Praxisanleiter*innen und Auszubildende.
Implementieren Sie Projekte wie Auszubildende leiten Auszubildende an, Lernmöglichkeiten wie eine Schulstation, ein Ausbildungshaus/-wohnbereich oder eine Ausbildungsstation.
Stellen Sie Übungsräume für Simulationen zur Verfügung.
Entwickeln Sie gemeinsam mit den Praxisanleiter*innen die Gestaltung von Postern, die den Ausbildungsstand der Auszubildenden prägnant zusammenfassen und im Intranet veröffentlicht und ausgehängt werden. Nutzen Sie hierfür gemeinsame Praxisanleiter*innentage.
Sensibilisieren Sie die Praxisanleiter*innen über mögliche Auslöser.
Vermitteln Sie bei Bedarf ausbildungsbegleitende Hilfen.
Erfragen Sie von den Bildungseinrichtungen die Gründe für Ausbildungsabbrüche. Besprechen Sie diese mit den beteiligten Stellen.
Begründung
Ein durchdachtes und systematisches praktisches Ausbildungskonzept stellt Ausbildungsqualität für alle Beteiligten sicher. Ausbildungsprojekte sind Bestandteil des Ausbildungskonzepts.
AUSBILDUNG IST PERSONALGEWINNUNG
Empfehlungen
Stellen Sie die Zeiten von Praxisanleitung sicher.
Halten Sie Zeitfenster für Praxisanleitung im Dienstplan fest und stehen Sie für die Umsetzung ein.
Treten Sie dafür ein, dass Auszubildende als Lernende anerkannt werden.
Seien Sie Ansprechpartner*in für die Auszubildenden und Praxisanleiter*innen.
Sorgen Sie für räumliche Voraussetzungen für Vor- und Nachbesprechungen.
Beispiel
Stellen Sie die Mitarbeiter*innen für die Weiterbildung zur Praxisanleiter*in frei.
Planen Sie für jede ausgefallene Praxisanleitung einen zeitnahen Ersatztermin. Der Ersatztermin wird markiert, um auf die Relevanz hinzuweisen.
Melden Sie Räume für Gespräche mit den Auszubildenden rechtzeitig an.
Verzichten Sie auf ein „Stationshopping“ von Auszubildenden, dies setzt falsche Akzente und untergräbt die Wertschätzung.
Integrieren Sie Reflexionsrunden zur Einschätzung der Kompetenzentwicklung der Auszubildenden sowie das Alltagserleben am Ende eines Dienstes mit allen Mitarbeiter*innen der Pflege mindestens einmal in der Woche.
Holen Sie regelmäßig Rückmeldungen von Praxisanleiter*innen ein.
Stehen Sie zu festen Zeitpunkten als Ansprechpartner*in für die Auszubildenden zur Verfügung.
Binden Sie Auszubildende in Besprechungen mit ein.
Fördern Sie die Einbindung der Auszubildenden in anspruchsvolle Aufgaben beispielsweise der Übergabe.
Begründung
Auszubildende arbeiten mit allen Pflegefachpersonen zusammen, diese machen wichtige Beobachtungen bezüglich des Kompetenzzuwachses. Eine Reflexionsrunde ermöglicht den Austausch zwischen allen Pflegefachpersonen und den Praxisanleiter*innen über den aktuellen Lernstand der Auszubildenden.
AUSBILDUNG BRAUCHT EXPERTEN*INNEN
Empfehlungen
Vernetzen Sie sich mit den Pflegefachpersonen Ihres Teams / Ihrer Teams.
Beispiel
Führen Sie regelmäßige Besprechungen mit der vorgesetzten Person zur Umsetzung der Praxisanleitung.
Bündeln Sie Ressourcen: Planen Sie regelmäßig eine Gruppenanleitung mit Auszubildenden mit vergleichbarem Lernstand.
Verwenden Sie die „Mitteilungsanzeige für Praxisanleitung“, diese bietet die Möglichkeit auf Missstände oder wiederholt nicht erbrachte Praxisanleitung aufmerksam zu machen.
Geben Sie dem Schulteam Rückmeldung zu Auszubildenden mit Abbruchrisiko.
Entwickeln Sie die Gestaltung von Postern, die den Ausbildungsstand prägnant zusammenfassen und im Intranet veröffentlicht und ausgehängt werden. Nutzen Sie hierfür gemeinsame Praxisanleiter*innentage.
Begründung
ALLE PFLEGEFACHPERSONEN SIND VORBILDER
Beispiel
Begründung
Jede Pflegefachperson hat ihren Anteil an qualitätsvoller praktischer Ausbildung. Auszubildende sind Kolleg*innen von morgen.
AUSBILDUNG GEHT HAND IN HAND
Empfehlungen
Setzen Sie präventiven Maßnahmen zur Verringerung von Ausbildungsabbrüchen ein.
Beispiel
Erarbeiten Sie gemeinsam Instrumente zur Dokumentation der Kompetenzentwicklung der Auszubildenden. Nutzen Sie hierfür digitale Tools.
Erfassen Sie Gründe für Ausbildungsabbrüche (bspw. anhand eines Fragebogens) und kommunizieren Sie diese an die beteiligten Stellen.
Ermöglichen Sie den Wechsel in eine andere Ausbildung, bspw. Pflegehilfe als Zwischenschritt.
Vermitteln Sie bei Bedarf ausbildungsbegleitende Hilfen.
Begründung
Unklarheiten bei der Anwendung der Instrumente werden vermieden, die Akzeptanz der Instrumente hingegen gesteigert. Als Ergebnis erleben Auszubildende die Ausbildung in Theorie und Praxis als verzahnt.
Ausbildungsabbrüche können durch Beratungs- und Unterstützungsangebote vermieden werden. Eine frühzeitige Erfassung gefährdeter Auszubildender und die Vermittlung entsprechender Unterstützungsangebote kann zu einem erfolgreichen Berufsabschluss verhelfen.
Eine Ausbildung in Pflegehilfe kann einen möglichen Zwischenschritt auf dem Weg zur Fachperson darstellen.
AUSBILDUNG BEDEUTET MITVERANTWORTUNG
Empfehlungen
Ergreifen Sie das Wort.
Beispiel
Übernehmen Sie gemäß Ihres Lernstands für Ihre Arbeit Verantwortung. Fordern Sie sich, aber überfordern Sie sich nicht.
Bringen Sie die gesammelten Anliegen und Ideen aller Auszubildenden im Qualitätszirkel zur praktischen Ausbildung mit ein.
Begründung
GEMEINSAM GEHT ES BESSER
Beispiel
Praxisbeispiele finden Sie bei der Robert Bosch Stiftung in dem Programm Operation Team.
Begründung
AUSBILDUNG BRAUCHT UNTERSTÜTZUNG
Beispiel
Begründung
Anleitung im Pflegealltag
Bitte wählen Sie eine Zielgruppe
AUSBILDUNG IST PERSONALGEWINNUNG
Empfehlungen
Beispiel
Stellen Sie eine Software für den Ausbildungsplan sowie dessen Nachweis zur Verfügung.
Ermöglichen Sie den Praxisanleiter*innen Zugang zu aktuellem Wissen, bspw. durch den Zugang zu eLearning-Angeboten und Datenbanken für Zeitschriften im Internet.
Begründung
AUSBILDUNG IST VERPFLICHTUNG
Empfehlungen
Erarbeiten Sie Lern- und Arbeitsaufgaben mit Ihren Praxisanleiter*innen.
Definieren Sie gemeinsam mit den Praxisanleiter*innen, welche Aufgaben sich für Gruppen bzw. individuelle Anleitungen eignen.
Stimmen Sie die Inhalte der praktischen Lehr-Lernangebote mit der Schule ab.
Erarbeiten Sie Praxisanleitungsmethoden mit Ihren Praxisanleiter*innen.
Reflektieren Sie Handhabbarkeit und Bewältigbarkeit (Selbstwirksamkeit) herausfordernder Aufgaben mit den Praxisanleiter*innen.
Beispiel
Erstellen Sie Kriterien, wann eine Gruppenanleitung sinnvoll eingesetzt wird und wann eine individuelle Lernförderung für Auszubildende angezeigt ist.
Besuchen Sie gemeinsam mit Ihren Praxisanleiter*innen die Examensfeier der Abschlusskurse.
Begründung
Praxiskoordinator*innen sind Multiplikator*innen um Wissen aus der Bildungseinrichtung in die eigene Einrichtung zu tragen. Gleichermaßen können Anliegen aus der pflegerischen Einrichtung an die Bildungseinrichtung thematisiert werden.
Die Passung zwischen dem praktischen Ausbildungsplan und dem theoretischen Curriculum gelingt, wenn eine intensive Lernortkooperation besteht. Ansprechpartner*in der praktischen Ausbildung ist der/die Praxiskoordinator*in.
Jede Pflegefachperson hat ihren Anteil an qualitätsvoller praktischer Ausbildung. Auszubildende sind Kolleg*innen von morgen.
AUSBILDUNG BEDEUTET INDIVIDUELLE FÖRDERUNG
Empfehlungen
Fordern Sie Zugang zu aktuellem Wissen ein.
Hören Sie genau hin.
Führen Sie geplante und strukturierte Anleitungen durch.
Fordern Sie Zeit für Anleitung ein.
Orientieren Sie die Praxisanleitung an den Kompetenzen der Auszubildenden.
Stellen Sie anspruchsvolle Aufgaben, die fordern, aber nicht überfordern.
Übertragen Sie Verantwortung gemäß dem Ausbildungsstand.
Geben Sie gezielt konstruktives Feedback.
Tauschen Sie sich mit den anderen Praxisanleiter*innen und dem Schulteam über den Kenntnisstand der Auszubildenden aus.
Beispiel
Nutzen Sie eLearning-Angebote oder Veröffentlichungen in pflegefachlichen Zeitschriften bei offenen Fragestellungen zum pflegefachlichen Vorgehen.
Orientieren Sie sich an aktuellen hausinternen Standards.
Machen Sie Ausbildung bei Teambesprechungen zum Thema. Informieren Sie die Kolleg*innen über den Ausbildungsstand der gerade eingesetzten Auszubildenden.
Haben Sie bei Dienstausfall die geplanten Praxisanleitungen im Blick, stellen Sie bei Krankheit einen Ersatztermin sicher.
Nutzen Sie zum Erstgespräch den Leitfaden des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Führen Sie zu Beginn des Einsatzes ein Vorgespräch mit den Auszubildenden, klären Sie individuelle Lernziele; dies ist auch Teil des Ausbildungsnachweises. Arbeiten Sie gemeinsam mit den Auszubildenden an der Erreichung dieser Ziele, beziehen Sie auch die anderen Pflegefachpersonen in diesen Prozess mit ein.
Lernen Sie die Anforderungen einer Pflegesituation daraufhin einzuschätzen, ob ihre Komplexität und das Ausmaß des Pflegebedarfs dem Ausbildungsstand der Auszubildenden entsprichen. Wägen Sie ab, ob und in welchem Umfang die Verantwortung für die vorliegende Pflegesituation an die Auszubildenden (partiell) übertragen werden kann. Bieten Sie dann gezielt Anleitung, wenn die Passung zwischen Anforderung und aktueller Kompetenz noch nicht gegeben ist. So gelingt es, den gesamten Pflegeprozess erlebbar zu machen. Hinweise dazu bieten die Rahmenausbildungspläne.
Beziehen Sie die Nutzung von eLearning-Angeboten in die Anleitungen ein.
Begründung
Jede*r Auszubildende*r bringt trotz gleichem Ausbildungsstand individuelle Lernbedarfe mit. Diese zu kennen ermöglicht es, individualisierte und kompetenzorientierte Anleitungen anbieten zu können. Individuelle Förderung gelingt, wenn ein Austausch über den Kenntnisstand der Auszubildenden über die unterschiedlichen Einsatzorte hinweg stattfindet.
JEDE PFLEGEFACHPERSON IST VORBILD
Empfehlungen
Ermutigen Sie Auszubildende ihr aktuelles Wissen einzubringen.
Vermitteln Sie, was Ihnen am Pflegeberuf gefällt.
Haben Sie hohe Ansprüche an Ihr Handeln.
Beispiel
Begründung
Das Lernangebot in der praktischen Ausbildung ist vom jeweiligen Einsatzort abhängig. Es wird von den dortigen Lernmöglichkeiten und Pflegephänomenen bestimmt.
Auszubildende unterstützen mit dem Einbringen ihres Fachwissens den Theorie-Praxis-Transfer.
Pflegefachpersonen sind Vorbilder für Auszubildende. Allerdings wird im Arbeitsalltag häufig nicht über positive Aspekte gesprochen.
SCHULE GEHT NICHT OHNE PRAXIS, PRAXIS GEHT NICHT OHNE SCHULE
Empfehlungen
Integrieren Sie Praxisanleiter*innen als Expert*innen in den fachpraktischen Unterricht.
Informieren Sie sich über den aktuellen Stand pflegefachlicher Praxis.
Stellen Sie Informationen über den Ausbildungsstand der unterschiedlichen Auszubildendengruppen bereit.
Tauschen Sie sich mit den Praxisanleiter*innen über den Kenntnisstand der Auszubildenden aus.
Beispiel
Nutzen Sie Praxiskoordinator*innen oder Praxisanleiter*innen zur Rückversicherung bei (praktischen) Unterrichtsthemen, z. B. bei verwendeten Materialien für fachpraktische Unterrichte, Pflegetechniken, Konzepte und Standards.
Laden Sie Praxisanleiter*innen gezielt zur Unterstützung von fachpraktischen Unterrichten ein.
Nutzen Sie die Praxisanleitungs-Treffen, um Dokumente der theoretischen Ausbildung vorzustellen und Dokumente und Verfahrensabläufe der Praxis kennen zu lernen.
Stellen Sie Informationen über die Ausbildungsstände der Ausbildungsgruppen im Intranet bereit.
Begründung
Praxisanleiter*innen können mit ihrem umfassenden Praxiswissen fachpraktische Unterrichte bereichern, dies stellt eine Ressource für den Unterricht dar.
Individuelle Förderung gelingt, wenn ein Austausch über den Kenntnisstand der Auszubildenden über die unterschiedlichen Einsatzorte hinweg stattfindet.
AUSBILDUNG BEDEUTET MITVERANTWORTUNG
Empfehlungen
Nutzen Sie jede Situation als Lernanlass.
Stellen Sie Fragen.
Hinterfragen Sie Widersprüche.
Haben Sie hohe Ansprüche an Ihr Handeln.
Trauen Sie sich, Ihr Wissen einzubringen.
Beispiel
Seien Sie neugierig und fragen Sie bei Unklarheiten andere Pflegefachpersonen/Mitarbeitende.
Nutzen Sie ein Zwischengespräch, um Ihre Anliegen platzieren zu können und sich gezielt Feedback einzuholen.
Erleben Sie einen Widerspruch zwischen der Praxis und dem was Sie in der Schule gelernt haben, so überlegen Sie sich, wodurch diese Abweichung zustande gekommen ist. Sprechen Sie diese Diskrepanz aktiv mit Personen Ihres Vertrauens aus dem Team an. Reflektieren Sie mögliche Ursachen, ziehen Sie in Ihre Überlegungen Pflegefachpersonen und Praxisanleiter*innen mit ein.
Begründung
Erleben Auszubildende große Widersprüche zwischen den Anforderungen der Praxis und dem in der Schule erworbenen Wissen, kann das belastend für sie sein. Schon der Austausch darüber kann entlastend wirken. Die Reflexion mit den Praxisanleiter*innen kann dazu beitragen, solche Konflikte konstruktiv zu bewältigen.
AUSBILDUNG BRAUCHT INTERPROFESSIONALITÄT
Empfehlungen
Teilen Sie Ihr Expert*innenwissen.
Beispiel
Begründung
Lernförderliches Klima
Bitte wählen Sie eine Zielgruppe
WERTSCHÄTZUNG IST NICHT ALLES, ABER OHNE WERTSCHÄTZUNG IST ALLES NICHTS
Empfehlungen
Vermitteln Sie den Mitarbeitenden Ihre Wertschätzung gegenüber Auszubildenden.
Interessieren Sie sich für die Ausbildungspraxis Ihrer Organisation.
Reden Sie über Ihr gutes Ausbildungsklima.
Nutzen Sie die Ressourcen Ihrer Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie der Qualitäts- und Personalentwicklung.
Integrieren Sie Ausbildung in das Betriebliche Gesundheitsmanagement.
Beispiel
Beziehen Sie die Auszubildenden in das Ideenmanagement ein.
Binden Sie Auszubildende in Qualitätszirkel ein, hören Sie die Argumente der Auszubildenden an.
Nehmen Sie an Veranstaltungen zu Beginn und am Ende der Ausbildung teil.
Nutzen Sie Medien (Social Media), um extern über die Ausbildung zu berichten.
Bieten Sie Auszubildenden Kurse zum Erwerb von Selbstmanagementkompetenzen an.
Binden Sie Auszubildende in den Qualitätszirkel Betriebliches Gesundheitsmanagement ein.
Begründung
Mitspracherecht und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, machen Wertschätzung erfahrbar.
Eine Kultur der Wertschätzung wirkt sich auf die Attraktivität der Ausbildung aus.
FÜHRUNG BEDEUTET ZUVERLÄSSIGKEIT
Empfehlungen
Gehen Sie aktiv auf Auszubildende zu und laden Sie sie zur Partizipation ein.
Leben Sie die Werte und Normen des Unternehmens (Leitbildes).
Suchen Sie regelmäßig Kontakt zu den Auszubildenden.
Halten Sie bei Problemen Rücksprache mit allen an der Ausbildung beteiligten Akteuren.
Handeln Sie respektvoll gegenüber Ihren Kooperationspartnern.
Beispiel
Pflegen Sie einen regelmäßigen Austausch mit den Auszubildenden.
Zeigen Sie frühzeitig vor Ausbildungsabschluss auf, welche Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Fort- und Weiterbildungen als Entwicklungsmöglichkeiten zu Verfügung stehen.
Zeigen Sie auf, wie Sie in Ihrer Einrichtung die Vereinbarkeit von Familie/Privatem und Beruf fördern.
Vermeiden Sie pauschale Zuschreibungen.
Begründung
AUSBILDUNG BASIERT AUF GEGENSEITIGEM RESPEKT DER KOOPERATIONSPARTNER
Empfehlungen
Seien Sie für die Auszubildenden ansprechbar und suchen Sie den regelmäßigen Kontakt.
Binden Sie die Auszubildenden in die Gestaltung der Ausbildung mit ein.
Nehmen Sie die Vorschläge und Ideen von Auszubildenden ernst.
Leben Sie die Werte und Normen des Unternehmens (Leitbildes).
Handeln Sie respektvoll gegenüber Ihren Kooperationspartnern.
Beispiel
Gestalten Sie einen Einführungstag in die Praxis.
Setzen Sie sich mit der pflegefachlichen Leitung zusammen und werten Sie die Vorschläge und Ideen der Auszubildenden aus. Überprüfen Sie diese auf Umsetzbarkeit. Prüfen Sie auch Ideen, die auf den ersten Blick unrealistisch erscheinen.
Vermeiden Sie pauschale Zuschreibungen.
Begründung
Durch eine klare und transparente Zuordnung von Zuständigkeiten ist die Kommunikation zu Vorgesetzten einfacher.
Nur durch vorgelebte Werte und Normen können sich Auszubildende mit dem Leitbild der Einrichtung identifizieren.
AUSZUBILDENDE SIND TEIL DES TEAMS
Empfehlungen
Nehmen Sie aktiv Kontakt zu den Auszubildenden auf.
Leben Sie die Werte und Normen des Unternehmens (Leitbildes).
Nehmen Sie die Anliegen der Auszubildenden ernst.
Beispiel
Bieten Sie zu bestimmten Zeiten ein „offenes Büro“.
Regen Sie im Team die Klärung schwelender Konflikte und Probleme aktiv an.
Begründung
VERTRAUEN IST GRUNDLAGE FÜR ZUSAMMENARBEIT
Empfehlungen
Pflegen Sie einen wertschätzenden und freundlichen Umgang mit Auszubildenden.
Hören Sie den Auszubildenden zu; fragen Sie aktiv nach Erfahrungen und Wünschen.
Leben Sie die Werte und Normen des Unternehmens (Leitbildes).
Beispiel
Nutzen Sie die Praxisanleitung zum Beziehungsaufbau, begegnen Sie den Auszubildenden mit Interesse und auf Augenhöhe.
Begründung
AUSZUBILDENDE SIND KOLLEGEN*INNEN VON MORGEN
Empfehlungen
Behandeln Sie Auszubildende so, wie Sie selbst von Kolleg*innen behandelt werden möchten.
Gehen Sie auf die Bedürfnisse der Auszubildenden ein.
Integrieren Sie sie als Kollegen*Innen in Ihren Arbeitsalltag.
Begegnen Sie den Auszubildenden auf persönlicher Ebene.
Leben Sie die Werte und Normen des Unternehmens (Leitbildes).
Beispiel
Zeigen Sie bei Pausengesprächen auch Interesse an den Gesprächsthemen der Auszubildenden.
Reden Sie nicht über die Köpfe der Auszubildenden hinweg, sondern reden Sie mit ihnen.
Besuchen Sie Veranstaltungen, die von Auszubildenden gestaltet werden (z. B. Fachveranstaltungen zu bestimmten Themen).
Denken Sie im Alltagshandeln bei Anlässen, die sich für eine Praxisanleitung eignen daran, diese dem/der Praxisanleiter*in mitzuteilen.
Begründung
Auszubildende benötigen Rollenvorbilder. Da Praxiseinsätze einen großen Anteil der Ausbildung einnehmen, kann jede Pflegeperson zu einem positiven Ausbildungserleben beitragen. Ein Lachen sagt manchmal mehr als tausend Worte.
LERNFÖRDERLICHES KLIMA BEGINNT IN DER SCHULE
Empfehlungen
Beziehen Sie die Auszubildenden in Fragen der Gestaltung des Unterrichts/der Ausbildung
etc. mit ein.
Feiern Sie die Erfolge der Auszubildenden.
Leben Sie die Werte und Normen des Unternehmens (Leitbildes).
Seien Sie aufmerksam gegenüber jeglicher Art von Ausgrenzung.
Lernen Sie die Auszubildenden kennen.
Handeln Sie respektvoll gegenüber Ihren Kooperationspartnern.
Beispiel
Beziehen Sie bei Problemlösungsprozessen die Auszubildenden mit ein, bspw. in Form von Kurskonferenzen.
Integrieren Sie bei Schulfesten die Schülermitverwaltung (SMV).
Integrieren Sie Fragen zum Ausbildungserleben in das Lernstandsgespräch.
Gestalten Sie den ersten Schultag als „Willkommenstag“.
Vermeiden Sie pauschale Zuschreibungen.
Begründung
Bildung schließt Persönlichkeitsentwicklung mit ein. Deshalb ist es wichtig, dass Auszubildende im Lernort Schule erleben, wie eine humane und demokratische Gesellschaft funktionieren kann.
Gegenseitiger Respekt fördert den Theorie-Praxis-Transfer und die Lernortkooperation.
MITGESTALTUNG IST VORAUSSETZUNG EINES POSITIVEN LERNKLIMAS
Empfehlungen
Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse und Wünsche regelmäßig und in wertschätzender Weise.
Suchen Sie in Konfliktsituationen oder bei Problemen das Gespräch mit den Lehrenden/Vorgesetzten.
Fördern Sie ein positives Verhältnis zu den Lehrenden/ Kolleg*innen Ihres Praxiseinsatzes.
Beispiel
Nutzen Sie das Angebot von Vertrauenslehrpersonen.
Halten Sie Hierarchien bei der Konfliktbewältigung ein.
Unterstützen Sie sich gegenseitig beim Lernen und bei Problemen.
Begründung
Wertschätzende Kommunikation ist eine wichtige Voraussetzung für ein gelingendes Miteinander.
AUSZUBILDENDE SIND DIE ZUKÜNFTIGEN PARTNER*INNEN IN DER INTERPROFESSIONELLEN ZUSAMMENARBEIT
Empfehlungen
Zeigen Sie Bereitschaft für die interprofessionelle Zusammenarbeit und das interprofessionelle Lernen.
Leben Sie die Werte und Normen des Unternehmens (Leitbildes).
Beispiel
Begründung
Überbetriebliche Unterstützung
Bitte wählen Sie eine Zielgruppe
AUCH AUSBILDUNG IST CHEFSACHE
Empfehlungen
Haben Sie die Anzahl der externen Auszubildenden im Blick, die im Rahmen einer Kooperation ausgebildet werden können (Pflichteinsätze).
Suchen Sie gezielt nach weiteren Kooperationspartnern für die Pflichteinsätze.
Vernetzen Sie sich mit der Koordinierungsstelle für die generalistische Ausbildung.
Schaffen Sie für die Auszubildenden Zugang zu einer sozialpädagogischen Beratungsstelle.
Nutzen Sie Ihr Netzwerk für gemeinsame Unterstützungsangebote, bspw. in Form gemeinsamer Sprachkurse.
Begründung
Die gesetzliche Vorgabe, 10 % der praktischen Einsatzzeit für jede*n Auszubildende*n anzuleiten bedeutet, dass die Personalsituation im Hinblick auf eine ausreichende Anzahl an Praxisanleiter*innen geprüft werden muss.
Damit eine Theorie-Praxis-Verzahnung gewährleistet ist, muss abgewogen werden, mit wie vielen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen eine Kooperation eingegangen wird. Die Anzahl der notwendigen kooperierenden Bildungseinrichtungen sollte einerseits auf ein Minimum reduziert werden, um die Passung zwischen theoretischem Curriculum und praktischem Ausbildungsplan gewährleisten zu können. Andererseits muss sichergestellt werden, dass der angebotene Ausbildungsabschluss auch mit einer kooperierenden Bildungseinrichtung umgesetzt werden kann.
Auszubildende aller Berufe sind mit vielerlei Herausforderungen im Rahmen ihrer Berufsausbildung konfrontiert. Nicht nur am Lernort Praxis sondern auch am Lernort Schule können vielfältige Anforderungen auftreten, die die Lernenden (über)fordern. Die generalistische Pflegeausbildung kann dieses Problem verschärfen, da Lernende sich in kürzerer Einsatzzeit in neue Kontexte einfinden müssen. Die Kombination aus schulischen, betrieblichen und privaten Herausforderungen können Belastungen mit sich bringen. Beratungsstellen haben die Aufgabe Problemlagen zu identifizieren und weitere Hilfen zu vermitteln. Durch eine Kooperation mit dem sozialen Unterstützungsangebot in der eigenen Einrichtung oder bei externen Partnern kann ein Beratungsangebot geschaffen werden.
AUSBILDUNG GELINGT VERNETZT
Empfehlungen
Vernetzen Sie sich mit der Koordinierungsstelle für die generalistische Ausbildung.
Prüfen Sie die Kooperation(en) mit den Bildungseinrichtung(en) (Anzahl, Gewährleistung der Wahlmöglichkeit).
Begründung
AUSBILDUNG BRAUCHT PARTNER
Empfehlungen
Setzen Sie sich für die Bereitstellung erforderlicher Ressourcen ein.
Etablieren Sie Koordinierungstreffen mit den entsandten Vertreter*innen der Betriebe und Bildungseinrichtungen.
Gewinnen Sie neue Betriebe für den Ausbildungsverbund.
Initiieren Sie überbetriebliche Angebote zur Sprachförderung.
Initiieren Sie die Etablierung einer sozialpädagogischen Stelle.
Begründung
Für eine gerechte Verteilung von Ausbildungsplätzen in den „Nadelöhreinsätzen“ zu sorgen wird erleichtert, wenn eine übergeordnete Stelle den Überblick über alle in einem Landkreis vorhandenen Betriebe und Bildungseinrichtungen hat.
GUTE PFLEGE ZU SICHERN IST POLITISCHE VERANTWORTUNG
Empfehlungen
Wirken Sie auf ein positives Image und ein realistisches Berufsbild in der Öffentlichkeit hin.
Stellen Sie die Finanzierung der Koordinierungsstellen sicher.
Stellen Sie die Finanzierung von Praxisanleitung bei schwankenden Ausbildungszahlen sicher.
Prüfen Sie die Möglichkeit der Einrichtung weiterer die Ausbildung berufsübergreifend unterstützender Stellen (z. B. sozialpädagogische Stellen).
Erfassen Sie systematisch die Ausbildungsbedarfe.
Stellen Sie die Refinanzierung der Praxisanleitung für Studierende sicher.
Begründung
Beenden Auszubildende Ihre Ausbildung vorzeitig, entsteht ein Ungleichgewicht zwischen kalkulierten, bereitgestellten Ressourcen der ausbildenden Betriebe und den Refinanzierungsmöglichkeiten. Damit eine langfristige Planung gelingt, muss die Finanzierung auch Ausbildungsabbrüche berücksichtigen.
Auszubildende aller Berufe sind mit vielerlei Herausforderungen im Rahmen ihrer Berufsausbildung konfrontiert. Nicht nur am Lernort Praxis, sondern auch am Lernort Schule und im privaten Bereich können vielfältige Anforderungen auftreten, die die Lernenden (über)fordern. Eine adäquate Begleitung und eine Betreuung bei Problemlagen können Ausbildungsabbrüche vorbeugen.
MIT EINER STIMME FÜR ALLE SPRECHEN
Empfehlungen
Stärken Sie das Image der Pflege.
Wirken Sie auf ein positives Image und ein realistisches Berufsbild in der Öffentlichkeit hin.
Vertreten Sie die Anliegen der Ausbildung gegenüber den politischen Entscheidungsträgern.
Begründung
AUSBILDUNG BENÖTIGT LOBBYARBEIT
Empfehlungen
Erarbeiten Sie Arbeitshilfen für Themen der Pflegeausbildung.
Nutzen Sie Ihren Bekanntheitsgrad, um auf die Relevanz der Ausbildung aufmerksam zu machen.
Leisten Sie einen Beitrag, dass Pflege als attraktiver Beruf wahrgenommen wird.
Bieten Sie den Auszubildenden eine Plattform für ihre Anliegen.
Begründung
AUSBILDUNG BRAUCHT GEWERKSCHAFT
Empfehlungen
Handeln Sie gute Rahmenbedingungen für Ausbildung aus.
Bieten Sie den Auszubildenden eine Plattform für ihre Anliegen.
Begründung
WISSEN IST VORAUSSETZUNG FÜR WEITERENTWICKLUNG
Empfehlungen
Führen Sie das Qualitätsmonitoring in der generalistischen Pflegeausbildung durch.
Entwickeln Sie Standards für die Anerkennung beruflich erworbener Kompetenz im Sinne der Durchlässigkeit von Karrieren in den Pflegeberufen.
Begründung
AUSBILDUNG GEHT NUR GESUND
Empfehlungen
Initiieren Sie langfristige Projekte zur Gesundheitsförderung von Auszubildenden.
Begründung
UNTERSTÜTZUNG IST VORAUSSETZUNG FÜR EINE ERFOLGREICHE AUSBILDUNG
Empfehlungen
Weiten Sie Fördermöglichkeiten für Umschulung und Weiterqualifizierung aus.
Nutzen Sie zusätzliche Kanäle, um über Ihre Angebote zu informieren, bspw. Beratungsteams Pflegeberufe, Koordinierungsstellen.
Bieten Sie Vernetzungsplattformen für die Werbung von Ausbildung.
Setzen Sie in der Berufsorientierung einen Schwerpunkt auf Pflege.
Begründung
Den Bekanntheitsgrad dieser Maßnahmen in der Pflegebranche zu fördern, kann die Nutzung der Angebote erhöhen und Ausbildungsabbrüchen vorbeugen.
Projektbezogene
Publikationen
- Mohr, J.; Riedlinger, I.; Reiber, K. (i. E.):
Die berufspraktische Pflegeausbildung unter dem Blickwinkel beruflicher Identitätsbildung.
In Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Beiheft Berufliches Lehren und Lernen im Zeichen von Professionalisierung – Reflexionen. Hg. von Weyland, U.; Reiber, K. - Mohr, J.; Reiber K. (2022):
Auszubildendengewinnung und Ausbildungsgestaltung im Pflegeberuf – eine laufbahnbezogene Perspektive auf den Lernort Praxis.
In Bellmann L.; Ertl H.; Gerhards C.; Sloane P. (Hg.):Betriebliche Berufsbildungsforschung. Beiheft der Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Stuttgart: Steiner, S. 97-121. - Reiber, K.; Küpper, A.; Mohr, J. (2021):
Wunsch und Wirklichkeit in der Pflegeausbildung – eine laufbahnbezogene Perspektive auf Berufsorientierung im Kontext von Fachkräftebedarf. In Weyland, U.; Ziegler, B.; Driesel-Lange, K.; Kruse, A. (Hg.): Entwicklungen und Perspektiven in der Berufsorientierung. Stand und Herausforderungen.
Bonn: Barbara Budrich, S. 179–195. - Reiber, K. (2021):
Qualifikation der Lehrenden für die berufliche Fachrichtung Pflege – ein langer Weg zur Meisterklasse.
In DENK-doch-Mal.de, Heft-Nr. 1. Beruflichkeit in den Gesundheits- und Pflegeberufen.
- Mohr, J.; Schwarzer, G.; Hofmann, N.; Reiber, K. (2021):
Das Fundament einer gelingenden Ausbildungspraxis in der Pflegeausbildung.
In DENK-doch-Mal.de, Heft-Nr. 1. Beruflichkeit in den Gesundheits- und Pflegeberufen. - Mohr, J.; Riedlinger, I.; Reiber, K. (2020):
Die Bedeutung der Digitalisierung in der Neuausrichtung der pflegerischen Ausbildung – Herausforderungen für die berufliche Pflege im Kontext der Fachkräftesicherung.
In Wittmann, E.; Frommberger, D.; Weyland, U. (Hg.): Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2020.
Opladen: Barbara Budrich, S. 165–182. - Reiber, K.; Riedlinger, I.; Mohr, J. (2020):
Die Bedeutung der Digitalisierung für Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung in der Pflege.
In berufsbildung, 181, S. 23–25. - Küpper, A. (2020):
Berufsverbleib von Auszubildenden in der Pflege. Der Einfluss von Moral Distress und arbeitsbezogenem Kohärenzgefühl (Best of Pflege).
Wiesbaden: Springer Fachmedien GmbH. - Mohr, J.; Reiber, K.; Riedlinger, I. (2019):
Veränderungsprozesse im Kontext des aktuellen Fachkraftbedarfs am Beispiel der Ausbildung.
In PADUA Fachzeitschrift für Pflegepädagogik, Patientenedukation und -bildung, 14 (3), S. 169–173.
Weiterführende
Informationen
Ausbildung als Strategie
- Robert Bosch Stiftung (Hg.) (2020):
Interprofessionelles Lehren und Lernen in Deutschland – Entwicklung und Perspektive.
Stuttgart, Robert Bosch Stiftung. - Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) (Hg.) (2019):
Arbeitshilfe für die praktische Pflegeausbildung.
Köln, Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. - Fachkommission nach § 53 PflBG (Hg.) (2019):
Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PFlBG.
Bonn, Bundesinstitut für Berufsbildung. - Fachkommission nach § 53 PflBG (Hg.) (2019):
Begleitmaterial zu den Rahmenplänen der Fachkommission nach § 53 PFlBG.
Bonn, Bundesinstitut für Berufsbildung.
Anleitung im Pflegealltag
- Klein, Z.; Peters, M.; Garcia González, D.; Dauer, B. (2021):
Empfehlungen für Praxisanleitende im Rahmen der Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz.
Bonn, Bundesinstitut für Berufsbildung. - Bundesinstitut für Berufsbildung (Hg.) (2019):
Musterentwurf zum Ausbildungsnachweis.
Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung. - Bundesinstitut für Berufsbildung (Hg.) (2021):
Handreichung für die Pflegeausbildung am Lernort Praxis.
Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung. - Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Bandenburg (Hg.) (2019):
Heft 3 Ausbildung, Rekrutierung und Personalbindung.
Cottbus: Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg. - Beratungsteam Pflege (Hg.) (2019):
Arbeitshilfe für die praktische Ausbildung.
Köln: Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. - Curriculare Arbeit der Pflegeschulen in Berlin der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) (2020):
Die neue Pflegeausbildung gestalten. Eine Handreichung für Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter.
Berlin: CurAP und Neksa.
Lernförderliches Klima
- Achtenhagen, C.; Wolff von der Sahl, J.; Hollman, C.; Werner, D. (2012):
Fachkräfte sichern. Employer Branding/Arbeitgebermarke.
Bonn: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (Hg.) (2008):
Betriebliches Vorschlagswesen als Ideenmanagement.
Berlin: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. - Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (Hg.) (2016):
Betriebsklima und Gesundheit systematisch messen – Anleitung für eine Personalbefragung.
Berlin: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. - IHK Schwaben (Hg.) (2017):
Employer Branding für Familienunternehmen. Wo sich die Generation Y wohlfühlt.
Augsburg: IHK Schwaben. - Unfallkassen und Berufsgenossenschaft (2020):
Praktische Tipps zu den Handlungsfeldern.
Kampagne komm mit mensch: Unfallkassen und Berufsgenossenschaft.
Überbetriebliche Unterstützung
- Bundesinstitut für Berufsbildung (Hg.) (2019):
Kooperationsverträge in der beruflichen Pflegeausbildung: Fachworkshop-Empfehlungen zur Umsetzung in der Praxis.
Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung. - Deutscher Bildungsrat für Pflegeberufe (Hg.) (2017):
Pflegeausbildung vernetzend gestalten: ein Garant für Versorgungsqualität.
Berlin: Deutscher Bildungsrat für Pflegeberufe. - Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg (Hg.) (2021):
Erste Empfehlungen und Handreichungen aus den Arbeitsgruppen.
Stuttgart: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. - Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg (Hg.) (2021):
Verzeichnis der geeigneten Einrichtungen für den Pflichteinsatz in der pädiatrischen Versorgung (Stand Juni 2020).
Stuttgart: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. - Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg (Hg.) (2021):
Verzeichnis der geeigneten Einrichtungen für den Pflichteinsatz in der psychiatrischen Versorgung.
Stuttgart: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. - Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg (Hg.) (2021):
Krankenhausplan 2010 Baden-Württemberg. Liste der Ausbildungsstätten gemäß §2 Nr. 1a KHG Krankenhausplan 2010 Baden-Württemberg.
Stuttgart: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. - Senior Experten Service (SES) (2021):
Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VERA).
Bonn: Senior Experten Service. - Deutsches Kompetenzzentrum für international Fachrkäfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (2021):
Werkzeugkoffer W&1. Handreichungen für das Ankommen und Bleiben.
Berlin: Deutsches Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF) im Kuratorium Deutsche Altershilfe e. V. - Bundesagentur für Arbeit (2021):
Ausbildungsintegrierte Hilfen. Information für Arbeitgeber.
Berlin: Bundesagentur für Arbeit. - Bundesagentur für Arbeit (2021):
Assistierte Ausbildung (AsA).
Berlin: Bundesagentur für Arbeit.
Literaturangaben
[1] Worthington, M.; Salamonson, Y.; Weaver, R.; Cleary, M. (2013):
Predictive validity of the Macleod Clark Professional Identity Scale for undergraduate nursing students.
In: Nurse Education Today, 33 (3), 187–191.
[2] Küpper, A. (2020):
Berufsverbleib von Auszubildenden in der Pflege. Der Einfluss von Moral Distress und arbeitsbezogenem Kohärenzgefühl.
Wiesbaden: Springer Fachmedien.
[3] Kersting, K. (2016):
Die Theorie des Coolout und ihre Bedeutung für die Pflegeausbildung.
Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag.
[4] Beicht, U.; Krewerth, A.; Eberhard, V.; Granato M. (2009):
Viel Licht – aber auch Schatten. Qualität dualer Berufsausbildung in Deutschland aus Sicht der Auszubildenden.
BIBB REPORT 09/09. https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/show/2270.