Berufliche Weiterentwicklung
Als Pflegeperson sind Sie daran interessiert, sich beruflich weiterzuentwickeln? Sie sind neugierig auf Neues, aber Sie wissen noch nicht genau, wie Ihre Pläne aussehen könnten? Als Führungsperson ist eine stetige Fort- und Weiterbildung für Sie selbstverständlich, aber der Bedarf Ihrer Mitarbeitenden ist Ihnen nicht direkt ersichtlich?
Zwei unterschiedliche Perspektiven auf die gleiche Thematik verdeutlichen die Notwendigkeit, die Themen rund um Fort- und Weiterbildung systematisch anzugehen. Mit dem Pflegeberufegesetz verändert sich das Kompetenzprofil von generalistisch qualifizierten Pflegefachpersonen. Hieraus ergeben sich zukünftig noch andere Fort- und Weiterbildungswünsche und -anforderungen.
Für Sie als Pflege(fach)person ist wichtig: Die Ausbildung ist zwar der Grundstein Ihrer professionellen Handlungskompetenz, das Lernen ist nach der Ausbildung jedoch nicht abgeschlossen. Eine kontinuierliche Fundierung und Erweiterung Ihrer beruflichen Handlungskompetenz ist Bestandteil des lebenslangen Lernens und die Grundlage Ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Angepasst an Ihre Lebensumstände und eingebettet in Ihre Berufstätigkeit können Sie und Ihr Arbeitgeber von Ihrer beruflichen Weiterentwicklung profitieren.
Für Sie als Personalverantwortliche ist wichtig: Strategische Personalentwicklung ist ein zentraler Baustein der Personalbindung. Sie gelingt, wenn ein entsprechendes Konzept implementiert ist und die tatsächlichen Bedarfe Ihrer Organisation und der Mitarbeitenden erfasst werden.
Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen zusammengefasst unsere zentralen Projektergebnisse zum Thema berufliche Weiterentwicklung. Die darauf aufbauenden Handlungsempfehlungen sind mit Blick auf die Mitarbeitenden formuliert. Als Pflegeperson erhalten Sie hier Impulse und Ideen für Ihre Karriereplanung. Von der Reflexion und Planung über die Kommunikation mit Ihrem Arbeitgeber bis zur Durchführung geben wir Ihnen Handlungsempfehlungen und Hilfestellungen. Als Personalverantwortliche finden Sie außerdem Arbeitshilfen zur Bedarfsanalyse im Hinblick auf die Fort- und Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter*innen. Weitere Informationen und Hinweise aus betrieblicher Perspektive finden Sie auch auf der Seite Personalentwicklung des Schwerpunktthemas Arbeitsgestaltung.
Zentrale Projektergebnisse
- Pflegefachpersonen nehmen es als Wertschätzung wahr, wenn sich der Arbeitgeber für Finanzierung und Freistellung für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen einsetzt.
- Leitungspersonen nennen Karrieremodelle und berufliche Perspektiven als Erfolgsfaktoren der Fachkräftesicherung. Fast zwei Drittel der befragten Leitungspersonen gaben an, dass ihre Einrichtung über Bildungskonzepte und/oder Karrieremodelle verfügt.
- Aus betrieblicher Perspektive ist die Bedarfsanalyse und -planung die Grundlage, aus der die Bedarfe der Einrichtung sowie die aktuellen Qualifikationen und Wünsche der Pflegepersonen hervorgehen. Mehr als die Hälfte der befragten Einrichtungen handeln bei der Personalentwicklung jedoch nicht strategisch, indem sie das Entwicklungspotenzial ihrer Mitarbeitenden erfassen und die Fort- und Weiterbildungen auf Basis einer Bedarfsanalyse planen.
- Personalentwicklung ist aus Sicht der Leitungsebene ausbaufähig – personelle und finanzielle Ressourcen begrenzen jedoch den Aktionsradius von Fort- und Weiterbildung. Leitungspersonen berichteten, dass die Nachfrage an Fort- und Weiterbildungsangeboten größer sein könnte; gleichzeitig sagten Pflegefachpersonen, dass sie ihre Weiterqualifizierung nicht entsprechend einsetzen können.
- Fördermöglichkeiten für Weiterbildungsmaßnahmen nutzen die Hälfte der befragten Leitungspersonen.
Handlungs-
empfehlungen
Für Pflege(fach)personen
- Reflektieren Sie ihre aktuelle berufliche Situation und ob Sie daran etwas ändern möchten.
- Kümmern Sie sich um ihre Karriere: Setzen Sie sich Ziele und überlegen Sie, wie Sie diese erreichen können.
- Kommen Sie mit Ihrem Arbeitgeber ins Gespräch. Erläutern Sie ihm Ihre Ziele, den Nutzen für die Einrichtung. Bringen Sie zur Sprache, wie Ihr Arbeitgeber Sie konkret unterstützen kann.
- Informieren Sie sich über Fördermöglichkeiten Ihrer Weiterbildungsmaßnahme.
Projektbezogene
Publikation
Mohr, J. (i. E.):
Systematische Fort- und Weiterbildung in der beruflichen Pflege als Beitrag zur Professionalisierung auf individueller Ebene. Eine Annäherung aus betrieblicher Perspektive.
In: Zeitschrift Für Berufs- Und Wirtschaftspädagogik, Beiheft Berufliches Lehren und Lernen im Zeichen von Professionalisierung – Reflexionen. Hg. von Weyland, U.; Reiber, K.
Weiterführende
Informationen
Für Pflegefachpersonen
Reflexionshilfen
- Fachhochschule Nordwestschweiz (o. J.):
Laufbahnkoffer Pflege (Schweiz). Tools
CH-Olten: Fachhochschule Nordwestschweiz. - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. (DIE), Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (ies) ( 2016):
ProfilPASS. Stärken kennen | Stärken nutzen
Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag. - Karrierebibel.de (2022):
Karriereplan erstellen: Orientierung für mehr Erfolg
Kerpen: Jochen Mai.
Markt der Möglichkeiten
- Robert Bosch Stiftung (o. J.):
Karrierewege
Stuttgart: Robert Bosch Stiftung. - Pflegestudium.de (2022):
Pflege-Studiengänge im Überblick
Köln: TarGroup Media GmbH.
Personalentwicklungsgespräch
- Karrierebibel.de (o. J.)
Mitarbeitergespräch Ablauf
Kerpen: Jochen Mai. - Karrierebibel.de (o. J.)
Mitarbeitergespräch Checkliste – für Mitarbeiter
Kerpen: Jochen Mai. - Karriere.at (o. J.)
#01 Mitarbeitergespräch Vorbereitungsbogen
Wien: karriere.at GmbH.
Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten
- Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) (o. J.):
Wir fördern berufliche Talente!
Bonn: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB). - Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (o. J.):
Was wird mit dem Aufstiegs-BAföG gefördert?
Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). - Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) (o. J.):
Ihr Weg zur Förderung der beruflichen Weiterbildung
Berlin: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). - InfoWeb Weiterbildung (IWWB) (o. J.):
Bildungsurlaub in Deutschland
Frankfurt am Main: DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. - Regierungspräsidien Baden-Württemberg (o. J.):
Bildungszeit
Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Tübingen: Regierungspräsidien. - Stiftung Warentest (2018):
Diese Fördermittel gibts für Wissensdurstige
Berlin: Stiftung Warentest. - karriere tutor (o. J.):
Die vier besten Möglichkeiten für einen Weiterbildungsbonus
Königstein im Taunus: karriere tutor GmbH. - Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe DBfK Südwest (2018):
SIE WOLLEN STUDIEREN? Karriereplanung – Stipendien: Infos und Links
Stuttgart: DBfK Südwest.
Für Leitungspersonen
Qualifikationsmix
- AG Akutstationäre Pflege (2017):
360° Pflege-Qualifikationsmix für den Patienten
Akutstationäre Pflege
Stuttgart: Robert Bosch Stiftung. - AG Ambulante Pflege (2017):
360° Pflege-Qualifikationsmix für den Patienten
Ambulante Pflege
Stuttgart: Robert Bosch Stiftung. - AG Rehabilitationspflege (2017):
360° Pflege-Qualifikationsmix für den Patienten
Rehabilitationspflege
Stuttgart: Robert Bosch Stiftung. - AG Stationäre Langzeitpflege (2017):
360° Pflege-Qualifikationsmix für den Patienten
Stationäre Langzeitpflege
Stuttgart: Robert Bosch Stiftung. - Darmann-Finck, I.; Baumeister A.; Greiner, A.-D. (2016): Projektbericht „Qualifikationsmix in der stationären Versorgung im Krankenhaus“
Bremen: Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP). - Knigge-Demahl, B.; Hundenborn, G. (2013): Anforderungs- und Qualifikationsrahmen für den Beschäftigungsbereich der Pflege und persönlichen Assistenz älterer Menschen. Bielefeld, Köln: Fachhochschule Bielefeld, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) e.V.
- Wientjens, R.; Nothacker, K.; Schöllhorn (2021): Qualifikationsmix als strategisches Mittel.
In: Pflegezeitschrift 74, S. 22–25.
Personalentwicklungsgespräch
- Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KoFa) (2017)
Mitarbeitergespräche. Handlungsempfehlung
Köln, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KoFa). - Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KoFa) (2017)
Checklisten Mitarbeitergespräch
Köln, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KoFa).